Die Taigatrommel
 
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Aus der Geschichte...
Unter der Werksbezeichnung M62 wurde diese Lokomotive im Lugansker Werk in fast alle Länder des RGW (Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe) geliefert. Hiermit möchte ich die an die Reichsbahn gelieferte Taigatrommel näher erläutern...

Die zuerst als V200 geführte Lokomotive welche  als 6-Achsige Diesel-Elektrische Güterzuglokomotive bis 1994 ihren Dienst bei Reichs- und Bahn AG versah, und 1995 komplett abgestellt wurde , ist in den Jahren 1966-1975 gebaut wurden, und in einer Stückzahl von 378 Maschinen in 4 Bauphasen an die Reichsbahn geliefert wurden.
Zusätzlich wurden noch 15 Maschinen  (1972-1978) an die SDAG Wismut geliefert, und 3 an das BKK (Braunkohlekombinat) Geisethal (Baujahr 1973), welche aber alle Ausgemustert, und bis auf V200 509 und 507nicht mehr im Dienst sind.
Als Güterzuglok ohne Zugheizung war sie für den Mittelschweren Güterzugdienst auf Haupt- und Nebenbahnen im Einsatz, und bewegte mit ihren 2000PS fast jeden Zug.
Sie galt als sehr Robust und als wenig Störanfällig und sehr primitiv ausgelegt, wenn man sie mit der nur 200PS schwächeren, und 6 Jahre jüngeren V180 vergleicht.
Bei der Bevölkerung als "Taigatrommel", "Wumme", "Pauke" oder "Stalins letzte Rache "bezeichnet, da die ersten Maschinen einen ungeheuren Lärm verursachten, weil man keinen Schalldämpfer einbaute, den man dann aber bei allen Maschinen nachrüsten ließ und dann auch Serienmäßig einbaute.
Die Lok besitzt einen Schweren Rahmen, welcher aus Doppel T Trägern bestand mit Deck und Bodenblech bestand, zwei 3-Achsigen Drehgestellen mit Gleitplatten sowie geführten Achsen mit Drehzapfenanlenkung. Die Primärfederung kann manuell auf Blatt- und Schraubenfedern eingestellt werden.
Der Motor mit seinen 2000PS Leistung wurde vom Motorenwerk Kolomna hergestellt, und unter der Bezeichnung 14D40 eingereit. Eigentlich als Schiffsmotor gedacht, versah er auch in einer Lokomotive sichtlich gute Dienste.
Dieser 2-Takt Dieselmotor hat 12 Zylinder und ist ein langsamlaufender Motor, welcher eine Höchstdrehzahl von 750U/min , aber auch eine Leerlaufdrehzahl von 400 U/min aufweist. Der Motor treibt einen Generator an, welcher über eine Ankerwelle eine Kurbelwelle in Betrieb setzt, und diese dann die erzeugte Energie an die 6 paralell geschaltenen Fahrmotoren abgibt.
Um die dabei entstehende Wärme abzugeben, verfügt die Lok über 2 Kühlkreisläufe, wovon einer die Abwärme des Kühlwassers über die linke Seite der Kühlelemente direkt an die Außenwelt abgibt, und der andere die Motorölabwärme  mit Hilfe des Motorölwärmetauschers an die rechte Seite der Kühlelemente abgibt.
Die benötigte Druckluft in der Lok welche beim Bremsen, Scheibenwischer, Typhon,... von Nöten ist, wird von einem 3-Zylindirgem Druckkolbenverdichter erzeugt. Dieser ist direkt mit dem Motor über die generatorwelle verbunden und erzeugt damit ca. 8,5 Bar Druck.
Auf eine Zugheizung wurde verzichtet, und somit kam die Lok nur gelegentlich im Sommer manchmal im Personenzugdienst unter, welcher aber auch nur mit 100km/h bewältigt werden konnte. Kleine Details für Lokführer und Beimann gab es aber trotz der Einfachheit dieser Lok, zum beispiel gab es ein Waschbecken Gegenüber der Hochspannungskammer und eine Kühlbox, sowie im Führerstand eine Kochplatte, welche sich in der Abdeckung des Führerpults versteckt.

Bei Privatbahnen sind noch immer die Leistungsfähigen Taigatrommeln im Dienst, so z. B. bei der LEG, welche mit 220 295 und 220 507, welche beide in alter Reichsbahnfarbe durch die Gegend brausen, so zum Beispiel zur Zeit mit vielen Planleistungen im Werratal.
Auch ehem. Fahrzeuge aus Tschechien und Polen werden noch bei anderen Privaten wie der PEG und der ITL eingesetzt, wenn auch die Prignitzer mit Pflanzenöl fahren.

Und auch die Deutsche Bahn hat noch einige Fahrzeuge an Museumsvereine verkauft.

Einige Schrotttrommeln befinden sich warscheinlich noch in Brandenburg/Altstadt und in der JVA/ im Hafen Brandenburg, und warten auf den Zerfall. Aber auch nach Litauen und Nordkorea gingen einige Deutsche Trommeln...


Als Vorauslokomotiven kamen 1966 die Baumuster V200 001 und 002 zum Bw LeipzigWahren und der VES/M Halle.
Die erste Serie begann mit V200 003 bis V200 090 im Jahre 1967
Die zweite Serie kam dann mit V200 091 bis V200 177 im Jahre 1968
Dann folgte die dritte mit V200 178 bis V200 287 im Jahre 1969
Im Jahre 1970 kamen die Loks V200 288 bis zur V200 314
Und die letzte für die Reichsbahn bestellte Serie ging mit den schon in EDV Nummern bezeichneten 120 315 bis 120 378 aus den Jahren 1973-1975 zu Ende.

Als letzte Reichsbahn 120 kam die 120 378 am 18.6.1975 im Bw Karl-Marx-Stadt (Heute "Chemnitz") unter, und damit Endete zu mindest für die Reichsbahn die Beschaffung der bewärten, robusten und simplen V200...
Als Nachfolger kamen die Loks der Baureihe V300 (130,131,132,142), welche 1000PS mehr Leistung aufwiesen, und somit noch besser geeignet waren. In diesen Loks findet sich viele alte Technik der Taigatrommel wieder, und auch die Robustheit ist so groß, daß die Baureihe 132 (heute 232) noch die Stärkste Diesellok der Deutschen Bahn AG ist, und sie kaum auf diese verzichten kann.


(C)2007 by Tobias Sambill
(C)2009 by Ralf Morgenbrodt
 
 
   
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